Lasallianische Schule
- Betrachte deine Schüler als Christi geliebte Kinder …
- Sorgt euch um die jungen Leute, … als wenn sie die Kinder eines Königs wären
- Ihr sollt die Herzen der Kinder rühren!
- Der junge Mensch steht im Mittelpunkt der lasallianischen Einrichtungen und ihrer Pädagogik. Diese sind der gegenwärtigen Zeit angepasst und darauf bedacht, die Jugendlichen vorzubereiten, ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen.
- Das geschieht durch eine wertvolle menschliche Bildung und durch eine ausdrückliche Verkündigung Jesu Christi (R 13)
- Würde – würdevolles Auftreten; feines Benehmen
- Schweigsamkeit – Ausgeglichenheit, die den Geist zur Aufmerksamkeit befähigt
- Demut – schlichte Umgangsformen, die das Kind nicht unter zu großer Autorität erdrücken
- Klugheit – die Kunst, bei allem, was man tut, auf die Schwächen der Schüler Rücksicht zu nehmen
- Weisheit – der gesunde Menschenverstand, die Art Intelligenz, die der praktischen Wirklichkeit und nicht nur der Theorie Rechnung trägt
- Geduld – Verständnis für die Unvollkommenheit der Menschen
- Zurückhaltung – Selbstbeherrschung
- Milde – Herzensgüte, die Gegenliebe erzeugt
- Eifer – unermüdliche Selbstaufopferung
- Wachsamkeit – beständig auf der Hut sein, was für die Kinder eine leibliche oder sittliche Gefahr sein könnte
- Frömmigkeit – bei Gott für sich selbst und andere Hilfe suchen
- Großmut – keine Mühe scheuen und an sich selber zuletzt denken
Quelle: Der heilige Johannes von La Salle – im Kampf gegen die Mißstände seiner Zeit (1980) Hrsg. vom Provinzialat Illertissen
Gründer der Brüder der christlichen Schulen
Als ältestes von 10 Kindern einer angesehenen Familie wird Johann Baptist im Jahre 1651 in Reims geboren. Vor allem unter dem Einfluss seiner Mutter erwacht in ihm die Neigung zum religiösen Leben. Neunjährig beginnt er mit dem Besuch des Gymnasiums und mit 16 fasst er den Entschluss, Priester zu werden. Er wird aber zunächst (1667) Domherr an der Kathedrale zu Reims, womit die Pflicht zum täglichen Chorgebet verbunden war.
In seiner Vaterstadt studiert er nun Theologie, ab 1670 setzt er seine Studien in Paris fort. Im Seminar von Saint Sulpice wird er ins geistliche Leben eingeführt. An dieser hervorragenden Bildungsstätte schöpft er die erste Begeisterung für den Schulunterricht armer Kinder.
Kurz nacheinander sterben Vater und Mutter; Johannes muß nach Reims zurückkehren, um die Erziehung seiner unmündigen Geschwister und die Verwaltung des elterlichen Erbes zu übernehmen (1672) . Trotz aller Verpflichtungen harrt er in seiner Berufung aus und empfängt 1678 in Reims die Priesterweihe. Vor ihm liegt ein Leben in Ansehen und Wohlstand.
Im folgenden Jahr trifft de La Salle mit einem Schullehrer aus Rouen zusammen. Bald darauf werden zwei Armenschulen gegründet. Die fehlenden Geldmittel ersetzt er aus der eigenen Tasche, die Lehrer (aus niederem Stande) lädt er zu sich zum Essen ein. Da die adeligen Geschwister dagegen protestieren, zieht er am 24. Juni 1680 aus dem Elternhaus aus. Hier liegen die Anfänge der Ordensgemeinschaft.
Sie geben sich eine gemeinsame Lebensordnung und nennen sich “Brüder der christlichen Schulen”. 1683 entsagt de La Salle der Domherrenwürde. Im Winter 1684/85 verteilt er sein Erbteil während einer Hungersnot an die Armen.
Nun lebt er mit seinen Brüdern, führt neue Schultypen und einen zukunftsweisenden Unterrichtsstil ein, bildet immer mehr Brüder aus und erlebt trotz vieler Anfeindungen das Aufblühen seines Werkes. Am Karfreitag 1719 starb er und wurde im Jahre 1900 heiliggesprochen.
Papst Pius XII. erhob den Heiligen am 15. Mai 1950 zum Patron der christlichen Lehrer und Erzieher.